Bitteres Ende by Robert B. Parker

Bitteres Ende by Robert B. Parker

Autor:Robert B. Parker
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Pendragon
veröffentlicht: 2014-12-16T05:00:00+00:00


36

Wir waren alle zum Gipfeltreffen versammelt. Es war verdammt viel Diplomatie nötig gewesen, um das alles so schön hinzubiegen. Hawk betrat mit Gary Eisenhower das Büro von Chet Jackson. Chet saß an seinem Schreibtisch. Tony saß ihm gegenüber. Junior und Ty-Bop lehnten sich auf der anderen Seite des Zimmers an die Wand. Beth saß auf der Couch. Zel und Boo standen an der Wand in der Nähe von Chet und schauten zu Junior und Ty-Bop. Ich stand nahe der Tür.

Als wir alle versammelt waren, blickte Gary sich im Raum um.

„Heilige Scheiße“, sagte er, ging durch das Zimmer und setzte sich neben Beth auf die Couch.

„Hi Beth“, sagte er und tätschelte ihr Bein. „Wie geht’s, wie steht’s?“

Sie lächelte ihn strahlend an.

„Okay“, sagte Chet. „Tony, Sie haben die Versammlung einberufen. Also, schießen Sie los.“

Tonys Blick wanderte durch das Büro.

„Apropos“, sagte er. „Ziemlich viele Schießeisen hier.“

Chet nickte.

„Hawk“, sagte Tony. „Spenser. Meine Freunde. Ihre Schläger. Ist ’ne richtige Armee.“

Ich hatte das Gefühl, dass es Boos Ego nicht gerade schmeichelte, als Schläger bezeichnet zu werden. Aber er sagte nichts. Zel schien das alles nicht zu interessieren.

„Also?“, sagte Chet.

„Ich hoffe doch sehr, dass wir keine Armee brauchen“, sagte Tony.

„Wofür?“, fragte Chet.

„Um unser Problem zu lösen.“

„Unser Problem? Was für ein Problem sollen Sie und ich bitteschön haben?“, fragte Chet.

Wieder ließ Tony seinen Blick durch das Büro wandern. Dann holte er eine Zigarre aus der Tasche, schnitt die Spitze ab, zündete sie an, nahm einen Zug und stieß genussvoll den Rauch aus.

„Ich will nicht zu konkret werden“, sagte er. „Aber Sie und ich, wir arbeiten im selben Milieu. Und wir haben ein Arrangement, damit jeder von uns ungestört seinen Geschäften nachgehen kann.“

Chet nickte schweigend.

„Und damit ist bald Schluss“, sagte Tony, „wenn Sie nicht Ihr Liebesleben in den Griff bekommen.“

„Mein Liebesleben“, sagte Chet.

Tony zog an seiner Zigarre und nahm sie aus dem Mund. Er hielt sie vor sich und atmete aus, sodass die Spitze im Rauch aufglühte.

„Genau genommen, Mr., äh, Eisenhower“, sagte Tony. „Ich will, dass Sie die Finger von ihm lassen.“

„Warum interessiert der Kerl Sie?“, fragte Chet.

„Es ist egal, warum“, sagte Tony. „Wichtig ist nur, dass er mich interessiert.“

„Und wenn ich Ihnen sage, Sie sollen zum Teufel gehen?“, fragte Chet.

„Dann sorge ich dafür, dass Ihre Geschäfte vorbei sind“, sagte Tony.

Alle schwiegen. Beth strahlte. Sie schaute dem Hin und Her zwischen Tony Marcus und ihrem Mann aufgeregt zu. Gary Eisenhower schaute amüsiert drein, aber er schaute fast immer amüsiert drein. Vielleicht amüsierte ihn einfach alles. Die verdammte Zigarre war nach wie vor eine Zigarre.

„Sie glauben im Ernst, Sie können mich aus dem Geschäft treiben?“, fragte Chet.

„Das glaube ich nicht, das weiß ich“, sagte Tony. „Und Sie wissen es auch.“

Chet nickte langsam.

„Sie und Spenser haben diesen Deal eingefädelt?“, fragte er.

„Es ist egal, wer es eingefädelt hat“, sagte Tony. „Der Deal steht. Also, ja oder nein?“

„Ist er ein Freund von Ihnen?“, fragte Chet.

Ich wusste, dass er auf Zeit spielte, während er die Situation analysierte.

„Wegen ihm musste ich mal in den Knast“, erwiderte Tony. „Nein, Freunde sind wir wirklich nicht. Aber er hat mir auch schon den ein oder anderen Gefallen getan.



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